Erfolgreicher Neustart bei „Die Ostsee tanzt“

29.-31. August 2020

Kirsten und Eckhard Quentin gewinnen Traditionsturniere (KMQ, EQ)

 

Sie beginnt wieder, die Freude am Turnier-Tanz. Hierzu war scheinbar eine Weltreise notwendig. Irgendwo zwischen Kalifornien und Brasilien liegt ein Ort, an dem es einen Neuanfang geben sollte. Und dies war eine verlockende Versuchung für uns.

Am letzten Donnerstag im August, nach mehr als 6 Monaten Turnierpause fuhren wir los. Ein neues Kleid im Kofferraum, aber auch das „alte“, in vielen Turnieren erfolgreiche, war eingepackt. Vier Paar Tanzschuhe und viel Hoffnung. Hoffnung, dass die Organisation der Corona Situation gerecht wird. Hoffnung, dass bei einem Turnier wahrscheinlich ohne Zuschauerbeteiligung trotzdem Stimmung aufkommt. Und wir sollten nicht enttäuscht werden..

Zwischen Kalifornien und Brasilien liegt Holm. Im dortigen Festsaal des Palmengartens hieß es „Die Ostsee tanzt“ – wieder –, die seit Jahren größte Turnierserie für die Senioren­klassen. Über drei Tage wurden 52 Turniere mit einigen hundert Tänzern unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln durchgeführt. Kein Publikum war zugelassen, dafür wurden jeweils 2 bzw. 3 Turnierklassen so in Blöcken zusammengefasst, dass maximal 36 Paare im Saal waren. Im Gänsemarsch wurden die Paare eines Blocks dann gemeinsam in den Saal hineingeführt, schön mit Mundschutz und Abstand. Je Paar standen zwei Stühle und ein Tisch bereit. Die Masken durften erst abgenommen werden, wenn man auf seinen Stühlen Platz genommen hatte. Dann liefen die Turniere geschachtelt mit  strammen Zeitplan ab. Aber die Stimmung war gut. Bis zu 36 Paare können schon eine Menge Applaus spenden.

Für uns ging es freitags und samstags früh los. Jeweils im 2ten Block startend, mussten wir schon um 8:45 einchecken. Pünktlich um 10:22 ging es für die zusammen 32 Paare der Sen III B und III A in den Saal. Die Paare hatten zum Teil einen weiten Weg auf sich genommen, um endlich wieder das Turnierparkett spüren zu können. München, Regensburg, Freiburg, Berlin, Köln, Rostock, Meißen,…,ja sogar aus Wien und Kopenhagen.

Nach der Vorrunde der B Klasse kam die A Klasse an die Reihe. Viel Nervosität machte zwar unsere Knie weich, aber führte schon mal zu Aussetzern in der Choreografie. Aber der Spaß war wieder da – und Aussetzer hatte ja scheinbar niemand bemerkt…. Schließlich sollten wir die Möglichkeit bekommen, es in der Zwischenrunde besser zu machen. Warum auch nicht. Und da wir noch nicht genug hatten, galt es in der Endrunde nochmal voll aufzudrehen. Die erstklassige Musik inspirierte schon mal, sie tänzerisch kreativ zu interpretieren. Das kam an. Mit allen 5 gewonnen Tänzen an beiden Tagen konnten wir 2 Siegertrophäen entgegennehmen. Gegen 12:15 waren wir durch und verließen alle gemeinsam wieder den Saal mit „Maulkorb“, denn die Paare des 3ten Blocks warteten ja schon. Während die Veranstaltung noch bis in den späten Abend weiterging, hatten wir den Rest des Tages frei. Das herrliche Spät-Sommerwetter lud ein zum Spaziergang am Strand und durch die Felder rund um Holm. Diese willkommene Abwechslung gab uns genügend Raum zur Regenerierung, denn es sollte ja noch ein drittes Turnier folgen.

Am Sonntag konnten wir endlich etwas ausschlafen. Die Senioren III A sollte diesmal mit der IV B und IV A im 5ten und an dem Tag letzten Block starten. Um 14:15 begann das Einchecken und 15:35 marschierten dann 26 Paare zum Abschluss der Veranstaltung in den Saal. Quasi als Höhepunkt des Tages. Es begann mit den beiden Senioren IV Klassen. Großes Kompliment an einige Senioren IV A Paare, die sowohl die IV als auch die nachfolgende Senioren III A Klasse getanzt haben. Und das fast hintereinander weg und zum Teil bis in die Endrunden hinein! Wie heißt es so schön, „Mit 66 Jahren fängt das Leben erst an…“.

Inzwischen hatten auch wir unsere Nervosität besser im Griff, trotzdem kann man sich ja von Runde zu Runde steigern. Lohn der Arbeit war wieder die Endrunde. Mit allen 5 gewonnenen Tänzen war auch die 3te Siegertrophäe unsere. Man kann sagen, maximale Ausbeute.

Großes Lob und Dank gilt den Organisatoren und dem Team um Thomas und Tanja Fürmeyer. Sie hatten den Mut, den Neuanfang zu wagen, auch unter schwierigen Randbedingungen. Mit klaren Regeln, guter Vorbereitung und konsequent durchgeführtem Konzept konnten wir Paare, aber auch die Wertungsrichter und das gesamte Veranstaltungsteam sich weitgehend sicher fühlen. Letztlich ist nur die Anzahl der Paare in einer Runde nochmal zu überdenken. 6 oder gar 7 Paare auf der Fläche erlauben kaum, den Abstand von 1,5 m zwischen den Paaren immer (!) sicher zu stellen. Dies würde eine noch größere Tanzfläche erfordern oder eben weniger Paare gleichzeitig. Die Veranstaltung, auch angeregt und unterstützt durch den Deutschen Tanzsportverband, kann trotzdem eine Blaupause für nachfolgende Veranstaltungen sein. Wollen wir es hoffen.

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